Rettet die Reben – Mittelalterliche Rebsorten im gemischten Satz

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Mittelalterliche Rebsorten im gemischten Satz

Als das kleine Stückchen Wengert direkt unterhalb der Y-burg in Kernen-Stetten vor den Toren Stuttgarts brach lag, musste Jochen Beurer nicht lange überlegen. Der Vollblutwengerter griff zu, um sich mit Blick über das Remstal einen lang gehegten Traum zu erfüllen: Rebsorten anpflanzen, die einst vom Mittelalter an bis in die frühe Neuzeit in hiesigen Gefilden angebaut wurden, bevor sie schließlich von der Bildfläche verschwanden.

Inspiriert durch einen Vortrag von Christine Krämer, Teilhaberin der Weinhandlung Kreis in Stuttgart, die sich mit der Geschichte der Rebsorten in Württemberg in ihrem gleichnamigen Buch (erschienen bei Thorbecke 2006) eingehend beschäftigt hat, begab sich Beurer auf die Suche nach alten Reben, die einst in Württemberg kultiviert wurden.

Vom Rebsortenexperten Dr. Bernd Hill von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg und dem Rebendetektiv Andreas Jung bekam Jochen Beurer einige Sorten, die er nun exklusiv im Remstal anbaut, darunter je zwei Einzelstücke vom Heunisch, Räuschling, Frühroter Malvasier, Gelber Orleans, Gewürztraminer, Veltliner Rosa, Scheuchner, Portugieser, Urban, Affentaler und in größeren Stöcken Honigler, Kleinweiß, und Adelfränkisch. Im Wachstum begleitet werden die alten Sorten durch verschiedene Kräuter, Pfirsichbäume, einen Feigenbaum, eben genau so, wie man traditionell Wein angebaut hat.

Einige der Sorten, etwa der Adelfränkisch, wurden in Deutschland schon vor mehr als 1000 Jahren angebaut. »Diese richtig alten Sorten haben sowohl eine Warmzeit erlebt als auch eine 300-jährige kleine Eiszeit, die haben alle möglichen Klimawirren und ökologischen Änderungen überlebt und sind damit auch für das heutige Württemberg extrem spannend«, ist sich Jochen Beurer sicher. »Hier können wir endlich einmal nicht nur mit eingefahrenen Sorten arbeiten, sondern etwas herumspielen und einen richtigen Spaßwein kreieren.«

Doch Beurer hat nicht nur ein Weinexperiment im Auge, ihm geht es auch um die kulturhistorische Pflege des Remstals. Gemeinsam mit dem Heimatforscher und zertifizierten Weinerlebnisführer, Ebbe Kögel, bietet er Führungen durch das lebende Weinmuseum an. In Mauerseminaren des Politik- und Kulturvereins Allmende Stetten (www.allmende-stetten.de) soll z.B. erklärt werden, wie wichtig der Weinbau auch aus kultureller Sicht für das Remstal ist.

Aus dem Inhalt:

Retter der Reben –
Der Weg zum Museumswengert

von Claudia List

Der Weinberg – Die Jahreszeiten
Ein fotografischer Streifzug

Der gemischte Satz
von Christine Krämer

Die Bestandteile des Gemischten Satzes
Heunisch, Adelfränkisch, Kleinweiß, Roter Urban, Roter Veltliner, Frühroter Veltliner, Fütterer, Roter Gutedel, Putzscheere, Blauer Scheuchner, Affenthaler, Gelber Orleans, Portugieser, Räuschling, Blauer Hängling, Honigler, Blauer Kölner, Großkölner, Neuburger, Eicheltraube, Ahorntraube

Eine Frage der Reibung –
Trockenmauern als Kulturerbe

von Claudia List

Von wegen Mauerblümchen –
Flora und Fauna zwischen Stein und Reben

von Claudia List

Das Projekt wurde über einen Zeitraum von beinahe drei Jahren von dem Stuttgarter Fotografen Ronny Schönebaum begleitet. Seine wunderschönen Bilder begleiten die Texte und führen den Leser unter anderem durch die Jahreszeiten im Museumswengert.

Hardcover, Querformat 280 x 210 mm, 128 Seiten
ISBN 978-3-9813728-6-1

VERGRIFFEN!

Die Cuvée aus allen im Museumswengert angebauten mittelalterlichen Rebsorten ist limitiert und signiert. Nur in Kombination mit dem Buch im Geschenkkarton erhältlich direkt über das Weingut Beurer zu beziehen: www.weingut-beurer.de

Nicht vorrätig

Artikelnummer: PB-M-12-1013 Kategorien: ,

Zusätzliche Informationen

Größe 21 × 28 cm